Bogenschießen: Eine Sportart, die Konzentration und Kraft trainiert
Bogenschießen wird immer bekannter und entwickelt sich zum Trend. Die Sportart macht Spaß, vermittelt ein Gefühl von Freiheit und kann zusammen mit anderen im Sportverein trainiert werden. Beim Bogenschießen wird die Konzentrationsfähigkeit geschult und die Arm- und Rückenmuskulatur beansprucht. Wer hoch hinaus möchte: Im Mannschaftsbogenschießen messen sich die Besten der Besten in der 1. Bundesliga des Deutschen Schützenbundes.
Wir stellen die Hintergründe des Sports mit Pfeil und Bogen vor und was es zu beachten gilt.
Wissenswertes: Was macht das Bogenschießen aus?
Ein Hauch des Wilden Westens und Robin Hoods: Die Kunst des Umgangs mit Pfeil und Bogen kann beim Bogenschießen ein Gefühl von Freiheit und Heldentum verleihen.
Die Olympia-Disziplin hat eine lange Geschichte vorzuweisen. Vor circa 14.000 Jahren begannen die Menschen, das Bogenschießen für die Jagd zu nutzen. Das belegen Darstellungen und archäologische Funde von Pfeilen. Später wurden Bogenschützen im Krieg eingesetzt, um über Distanzen hinweg dem Gegner zu schaden. Heutzutage hingegen ist Bogenschießen eine beliebte Sportart, die als gesundheitsfördernd und entspannend angesehen wird.
Seit 1972 ist die Disziplin fester Bestandteil der Olympischen Spiele – bereits 1900 war sie allerdings erstmals im Programm. In Deutschland ist der höchste Wettkampf das Ringen um die Deutsche Meisterschaft des DSB. Hierzu besteht seit 1997 die 1. sowie die 2. Bundesliga im Bogenschießen. Beide Ligen sind in eine Nord- und Südgruppe eingeteilt, in der jeweils acht Mannschaften vertreten sind. Die besten vier Mannschaften der Schützen nehmen dann im Februar oder März an der Finalrunde der Deutschen Meisterschaften teil.
Bögen können Schaden anrichten, fallen aber nicht unter das Waffenrecht. Um andere nicht zu gefährden, müssen Bogenschützen vor dem Gebrauch in Verantwortungsbewusstsein und Sicherheitsvorkehrungen geschult werden. Beispielsweise müssen sie immer prüfen, dass sich niemand in der Schusslinie befindet. Mit der richtigen Ausbildung dürfen in Deutschland schon Kinder das Bogenschießen als Hobby ausüben. Sogar Blinde können das Bogenschießen erlernen. Da keine körperliche Mobilität erforderlich ist, bietet sich die Sportart für Menschen mit einer Gehbehinderung an.
Grundlegend bestehen verschiedene Varianten des Bogenschießens. Gemeinsam ist ihnen die Ausrüstung sowie der technische Ablauf der Sportart.
Technischer Ablauf: Auf was es ankommt
Der Schütze spannt die Bogensehne, wodurch sich Energie aufbaut. Dann fokussiert er mit dem richtigen Augenmaß das Ziel: Die Mitte einer standardisierten Scheibe, die in Ringe aufgeteilt wird. Entsprechend seines Schusses erhält er eine andere Wertung. Wer beim Bogenschießen mit seinen Armen die Kraft aufbringt, die Bogensehne besonders weit zu spannen, kann mit seinem Pfeil eine höhere Flugweite und Gradlinigkeit erzielen.
Nur wenige andere Sportarten erfordern ein solch hohes Maß an Konzentration, innerer und äußerer Ruhe wie das Bogenschießen. Wer seine Technik stetig verbessert, strebt den immer gleichen technischen Ablauf beim Schießen an. Dazu gehört auch, seine Körper- und Armhaltung zu optimieren. Nur wer die Technik beherrscht und mit seinem Körper in Einklang ist, kann mit dem Pfeil in verlässlicher Häufigkeit exakt in die Mitte der Scheibe treffen.
Die Grundausrüstung: Das benötigen Sie für die Sportart
Die Ausstattung besteht aus dem dehnbaren Bogen, den Pfeilen und einem Köcher. Außerdem sorgen mehrere Utensilien für den Schutz des Körpers.
Üblich sind häufig technisierte Recurvebögen, die mit Stabilisatoren und Zielvorrichtungen ausgestattet sind. So werden bei der Präzisionssportart auch Treffer aus weiter Entfernung möglich. Recurvebögen gelten auch in der 1. Bundesliga als Standard. Der Bogenschütze trägt auf dem Rücken oder an der Seite einen Köcher bei sich, sodass er jederzeit auf die Pfeile zugreifen kann. Zudem wird oftmals ein Bogenständer verwendet.
Um sich beim Bogenschießen zu schützen, sind Artikel wie die Fingertabs unerlässlich. Bei der Arbeit mit der Bogensehe wird so die Fingerkuppe vor Verletzungen bewahrt. Außerdem rüstet sich der Bogenschütze mit einem Brust- und einem Armschutz aus. Letzterer schützt den Bogenarm vor etwaigen Blutergüssen und ähnlichem. Diese können insbesondere bei Anfängern durch beispielsweise eine falsche Körperhaltung in Folge des Rückschlags beim Abschießen des Pfeils entstehen.
Klassische und moderne Varianten
Es bestehen verschiedene Trainingsoptionen für das Bogenschießen. In der klassischen Variante wird auf dem Übungsplatz der technisch aufgewertete Recurvebogen verwendet.
Beim 3D-Schießen hingegen wird Action mit Bogenschießen verbunden: Die Schützen klettern in freiem Gelände wie im Wald und schießen auf Attrappen, die Tieren ähneln. Eine Hightech-Unterart ist das 4D-Bogenschießen. Hierbei ist das Programm ähnlich wie in der Natur – mit dem Unterschied, dass alles drinnen mit Computern, einer ausgefeilten Sensorik und Technik künstlich auf Leinwänden geschieht. Die Ziele bewegen sich beim Training und Polymerschaum schützt die Leinwände vor den Pfeilen. Beim jagdlichen 4D werden sogar Naturszenen inszeniert.
Und schließlich gibt es im Bogenschießen eine Bewegung, die zurück zu den Ursprüngen führt: Ohne technische Helfer wird traditionell etwa mit einem Lang oder Primitivbogen geschossen. Mit dem Reiterbogen kann auch vom Pferd aus das Bogenschießen ausgeübt werden. Auch diese altmodische Variante, die seinen ganz eigenen Reiz hat, findet häufig im Wald statt.
Bogenschießen: Körperliche und geistige Vorteile
Hervorzuheben ist, dass das Bogenschießen eine Sportart ist, die die geistige Gesundheit besonders fördert. Die Gedankenstille des Anspannens und Lösens mit dem vollen Fokus auf dem Ziel erleben viele Menschen als enorm entspannend. Die Sportart ist äußerst meditativ, sodass die Sportler aufgrund der äußeren Ruhe auch zu innerer Ruhe finden. Es kann daher im Zuge einer Therapie oder für die eigene Persönlichkeitsentwicklung Anwendung finden. Aus diesem Grund werden neben regelmäßigen Trainings in Sportvereinen auch immer öfter Bogenschießen-Seminare von Achtsamkeits-Coachings und Yogaschulen angeboten.
Kompetenzen wie die Verbesserung der Konzentration, dem Streben nach Präzision und die Koordinationsfähigkeit kann von den Sportlern auch in anderen Lebensbereichen helfen. Das Training zusammen mit anderen im Sportverein stärkt zudem den Teamgeist und soziale Kompetenzen.
Nicht zu vergessen sind natürlich körperliche Vorteile des Sports: Zwar werden in 30 Minuten Bogenschießen durchschnittlich nur 140 Kalorien verbrannt – aber die Arm- und Schultermuskulatur werden stark beansprucht. Auch der Rücken wird trainiert. So kann der Bogenschütze seine Kraft schulen, seinen Rücken stärken und die Wirbelsäule entlasten.
Erlernen Sie die entspannende Sportart!
Bogenschießen ist ein meditativer Trendsport der den Geist, die Konzentration und die körperliche Kraft trainieren. Kinder können die Sportart ebenso wie Erwachsene zusammen mit anderen in der Mannschaft ausüben.
Der SV Wieckenberg ist ein Sportverein, der das Bogenschießen für Menschen mit und ohne Behinderungen anbietet. Er ist kein Unbekannter: Aktuell befinden sich die Sportschützen des SV Wieckenbergs in der 1. Bundesliga des DSB und auch die Bogenschützen haben sich bereits einen Namen gemacht. 2009 wurden sie Deutscher Meister und sind noch heute erfolgreich. Zu den Trainings ist jeder herzlich willkommen.
Besonders wichtig ist den Trainern, Interessierte zunächst in Sicherheitsbestimmungen und der richtigen sportlichen Technik zu schulen. So können alle zusammen verantwortungsbewusst und mit viel Freude diesen faszinierenden Sport ausüben.